Das Institut für Informatik der Universität Bonn und die Bonner Informatik Gesellschaft e.V. (BIG) ehrten auch in diesem Jahr Studierende, die mit ihren Arbeiten herausragende Beiträge zur Informatik geleistet haben. Die Verleihung der Grace-Hopper-Preise und der BIG-Abschlussarbeitspreise fand wie gewohnt im feierlichen Rahmen des Institutssommerfestes statt. Darüber hinaus wurde dieses Jahr auch das Johannes-Kepler-Stipendium vergeben.
Der Grace-Hopper-Preis: Mut zur Sichtbarkeit
Der Grace-Hopper-Preis würdigt Studentinnen, die mit ihren Arbeiten besonders überzeugten. Ganz im Sinne der Informatikpionierin Grace Hopper sollen mit diesem Preis nicht nur Leistungen ausgezeichnet, sondern vor allem Mut gemacht werden: zum Ausprobieren neuer Ideen, zum Weiterdenken und zur Sichtbarkeit im Fachbereich.
„Es ist wirklich beeindruckend, wie vielfältig und hochwertig die Bewerbungen jedes Jahr sind. Die eingegangenen Arbeiten decken praktisch alle Bereiche ab, zu denen an unseren Instituten aktiv geforscht wird“, sagt Dr. Felix Boes, Akademischer Rat und Leitung der Gleichstellungs-AG GIDIS. Er ist neben Prof. Dr. Anne Driemel, Prof. Dr. Christian Bauckhage und Prof. Dr. Jürgen Gall nicht nur Mitglied der Jury, sondern organisierte und moderierte auch die Verleihung des Grace-Hopper-Preises.
Aus zahlreichen sehr guten Einreichungen wählte die Jury insgesamt vier Studentinnen aus, deren Beiträge die fachliche Tiefe und gesellschaftliche Relevanz der Informatik auf eindrucksvolle Weise zeigen. Die diesjährigen Preisträgerinnen sind:
- Laura Abels für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Entwicklung eines informatikspezifischen Fragebogens zur Messung von Social Desirability“ sowie ihren wissenschaftlichen Beitrag zur Konferenz SOUPS 2025.
- Franziska Kehe für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Algorithm Engineering Vertex Separator-based Data Reduction for the Maximum Cut Problem“
- Annika Kuntze für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Leveraging Large Language Models for Bug-Directed Input Generation in Fuzzing“ sowie ihren wissenschaftlichen Beitrag zum Forschungsprojekt Wespenstock.
- Antonia Körner für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Foundation Inference Models for Zero-Shot Imputation in Dynamical Systems“ und ihren wissenschaftlichen Beitrag zur Konferenz ICLR 2025.
Im Rahmen der Preisverleihung gaben die Studentinnen in Kurzvorträgen einen spannenden Einblick in ihre Themen. Die Auszeichnung umfasst nicht nur eine offizielle Ehrung, sondern auch ein Preisgeld. Mehr Informationen dazu finden sich hier.
BIG-Abschlussarbeitspreise 2025: Wissenschaft mit Wirkung
Bereits zum zehnten Mal vergab die Bonner Informatik Gesellschaft e.V. ihre Preise für die besten Bachelor- und Masterarbeiten des Jahres. Dabei wurden Arbeiten aus dem Jahr 2024 ausgezeichnet, die sich durch wissenschaftliche Exzellenz und einen besonderen Anwendungsbezug auszeichnen.
Die Jury – bestehend aus Dr. Nils Goerke, Prof. Dr. Heiko Röglin, Prof. Dr. Reinhard Klein und Prof. Dr. Thomas Schultz – ehrte insgesamt acht Abschlussarbeiten. Die Preisträger*innen sind:
- Finn Kalvelage für seine Bachelorarbeit „Erweiterung des IDN-File-Player und Betriebssystem-übergreifende Evaluation“
- Simone Drysch für ihre Bachelorarbeit „Vergleich von XPBD-Methoden zur Stoffsimulation und Differenzierbare Implementierung mittels DiffTaichi“
- Charlotte Bockhorst für ihre Bachelorarbeit „Theoretische und experimentelle Analyse eines Algorithmus zur umfangsminimierenden Polygon Aggregierung“
- Franziska Kehe für ihre Bachelorarbeit „Algorithm Engineering Vertex Separator-based Data Reduction for the Maximum Cut Problem“
- Tarek Stuck für seine Bachelorarbeit „Implementierung und Evaluation eines Algorithmus zur Berechnung Pareto-optimaler Spannbäume“
- Antonia Körner für ihre Masterarbeit „Foundation Inference Models for Zero-Shot Imputation in Dynamical Systems“
- Tobias Sebastian Weissberg für seine Masterarbeit „Learning Semantic Understanding of Human-Made Sketches“
- Valentin von Bornhaupt für seine Masterarbeit „Flip Invariant Streamline Segmentation Using a Transformer Architecture“
Johannes-Kepler-Stipendium
Aus den Mitteln des 2010 gegründeten Stiftungsfonds Johannes Kepler werden Stipendien zur Förderung geometrisch-algorithmischer Forschungen unter besonderer Berücksichtigung wissenschaftshistorischer Aspekte vergeben. Dieses Jahr hat Charlotte Bockhorst den Preis für ihre Bachelorarbeit "Theoretische und experimentelle Analyse eines Algorithmus zur umfangsminimierenden Polygon Aggregierung" erhalten. Frau Bockhorst erhält nun ein Jahr lang eine monatliche Förderung in Höhe von etwa 300 Euro.
Die Verleihung und die Vorträge der Preisträger*innen zeigten eindrücklich, wie vielseitig die Informatik ist – von theoretischer Grundlagenforschung bis hin zu gesellschaftlich relevanten Anwendungen. Wir gratulieren allen Gewinner*innen herzlich für ihre Leistung und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg!
Jetzt schon an die nächste Runde denken
Die ausgezeichneten Arbeiten sind Inspiration und Ermutigung zugleich. Wer im kommenden Jahr eine hervorragende Abschlussarbeit schreibt oder sich als Studentin in der Informatik besonders engagiert, sollte eine Bewerbung in Erwägung ziehen. Wie Grace Hopper sagte: „If in doubt – do it.“