Universität Bonn

Institut für Informatik

23. September 2025

Avatare mit Gefühl: Millionenförderung für KI-Projekt Avatare mit Gefühl: Millionenförderung für KI-Projekt

Forschende des Instituts für Informatik, TH Köln und MindPort GmbH hauchen virtuellen Avataren Leben ein

Das Forschungsprojekt „Gen-AIvatar – Universelle Erstellung von emotionalen und diversen Avataren durch generative KI“ erhält eine NEXT.IN.NRW-Förderung in Höhe von rund 2 Millionen Euro. Dabei entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Informatik und der TH Köln gemeinsam mit der MindPort GmbH eine neuartige, KI-gestützte Lösung zur Erzeugung von Emotionen für realistische Avatare.

Außenaufnahme der Lightstage
Außenaufnahme der Lightstage - Sie ermöglicht durch eine Vielzahl an Lichtquellen und Kameras die Erstellung hochrealistischer Avatare. © Prof. Dr. Matthias B. Hullin
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Gen-AIvatar entwickelt innovative und kosteneffiziente Methoden, um lebensechte Avatare zu erstellen. „Besonders wichtig ist uns eine ganzheitliche Animation, bei der Stimme, Körperbewegung, Gestik und Mimik im Einklang sind und somit eine authentische Emotionsdarstellung beim Avatar ausdrücken“, betont Prof. Dr. Reinhard Klein, der das Projekt am Institut für Informatik der Universität Bonn koordiniert. „Wir möchten mit Gen-AIvatar die bislang hochspezialisierte und aufwendige Erstellung animierter 3D-Charaktere so vereinfachen, dass auch Personen ohne tiefgreifende technische Kenntnisse professionelle, authentische Avatare erstellen und zum Beispiel in Virtual Reality-Szenarien einsetzen können“, ergänzt Prof. Dr. Roland Klemke vom Cologne Game Lab (CGL) der TH Köln. Gemeinsam mit David Lähner, CEO der MindPort GmbH, und ihren Teams entwickeln sie die „Gen-AIvatare“.

Breite Anwendungsmöglichkeiten

Die emotionalen Avatare sollen auch in der Praxis eingesetzt werden. Dies können zum Beispiel Trainings für Personalmanagement oder Kundenbetreuung sein, um etwa das Verhalten gegenüber verärgerten Kundinnen und Kunden zu üben. „Virtual Reality-Training hat sich in vielen Unternehmen bereits erfolgreich für Hardskill-Training etabliert. Für Softskill-Training gibt es ebenfalls einen hohen Bedarf, allerdings stellen die derzeit verfügbaren Methoden zur Animation der Avatare eine große Hürde dar. Denn entweder ist dies sehr teuer oder die Qualität reicht nicht aus, um effizient zu trainieren. Genau hier setzen wir mit neuen KI-Methoden den Hebel an,“ schildert David Lähner von der MindPort GmbH. Darüber hinaus sind weitere Anwendungsmöglichkeiten angedacht, beispielsweise bei virtuellen Experimenten in den Neurowissenschaften.

Gen-AIvatar soll Entwicklerinnen und Entwicklern, Lehrenden sowie Unternehmen die Möglichkeit bieten, hochwertige Virtual Reality-Anwendungen mit emotional reagierenden virtuellen Figuren ohne hohen Kosten- oder Zeitaufwand umzusetzen. Praktisch erprobt wird dieser Ansatz im Projekt durch das Cologne Game Lab der TH Köln, welches ein Virtual Reality-Präsentationstraining mit Hilfe dieser KI entwickeln wird. 

Exzellente Infrastruktur für KI-Forschung

Die technologische Basis für das Projekt bietet der neu geschaffene Visual Computing Incubator (VCI) an der Universität Bonn: eine hochmoderne Lightstage. Diese kuppelförmige Anordnung aus steuerbaren Lichtquellen und synchronisierten Kameras ermöglicht es, Personen sowie deren Interaktionen mit Objekten oder anderen Menschen aus hunderten Perspektiven simultan zu erfassen. „Die dabei gewonnenen Daten sind die Grundlage für die Entwicklung hochrealistischer Avatare, die selbst feinste Nuancen wie Hauttexturen, Reflexionseigenschaften und mimische Ausdrücke naturgetreu wiedergeben. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der authentischen Darstellung eines breiten emotionalen Spektrums", erläutert Prof. Klein.

Zudem ergänzt das Projekt auch weitere laufende Forschungsarbeiten, etwa das am Cologne Game Lab angesiedelte Projekt ‚HistoVear‘, das ebenfalls durch NEXT.IN.NRW gefördert wird. Hierbei untersuchen Forschende die KI-basierte Produktion realistisch animierter historischer Kleidung für Virtual Reality, Film, Museen und Games.

Forschende der Universität Bonn richten die Lightstage ein
Forschende der Universität Bonn richten die Lightstage ein - in der reale Personen durch eine Vielzahl an Kameras in virtuelle Avatare umgewandelt werden können. © Universität Bonn
Gen-AIvatare" sollen durch realitätsgetreue Mimik menschliche Emotionen widerspiegeln können (Symbolbild)
Gen-AIvatare" sollen durch realitätsgetreue Mimik menschliche Emotionen widerspiegeln können (Symbolbild) © KI-generiert von Sebastian Pötter, MindPort GmbH

Das Projekt „Gen-AIvatar“ erhält eine Förderung über drei Jahre durch den Innovationswettbewerb „NEXT.IN.NRW“, der im Rahmen der europäischen Regionalförderung (EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027) federführend durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) umgesetzt wird. Damit sollen innovative Ideen unterstützt werden, die zur digitalen Transformation beitragen.

An der Universität Bonn berät das Team vom Transfer Center enaCom zu diesem und anderen Transfer- und Innovationsförderprogrammen sowie Verbundprojekten mit der Wirtschaft.

Verena Billmann
Communications Officer
Transfer Center enaCom
Universität Bonn
Telefon: +49 (0)228 73-62027
E-Mail: billmann@verwaltung.uni-bonn.de 

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