Der europäische Exascale-Supercomputer JUPITER am Forschungszentrum Jülich zählt zu den leistungsstärksten Systemen weltweit. In der bundesweiten Gauss-AI-Compute Competition wurden nun die ersten zehn Projekte ausgewählt, die exklusiven Zugang zu JUPITER erhalten – darunter die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jürgen Gall, Principal Investigator am Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz und Professor für Informatik an der Universität Bonn. Der Erfolg stärkt die Rolle der Bonner KI-Forschung und unterstreicht das Profil des Lamarr-Instituts in Vision, Robotik und generativen Modellen und die High Performace Computing Kompetenz an der Universität Bonn.
Im Projekt HoMe – kurz für die Verbindung aus Human Motion und Me, also der eigenen Sicht – entwickelt die Bonner Computer Vision Gruppe ein generatives KI-Modell, das realistische Videos der Egoperspektive erzeugt, gesteuert durch die dreidimensionale Körperpose einer Person im Raum. „Mit JUPITER steht uns eine Infrastruktur zur Verfügung, die unsere Forschung in eine neue Größenordnung hebt. Sie ermöglicht es uns, Modelle zu entwickeln, die das Zusammenspiel von Wahrnehmung, Bewegung und Interaktion deutlich realistischer abbilden und damit neue Impulse für Vision- und Robotiksysteme setzen“, sagt Prof. Gall. Die kontrollierbare Videogenerierung eröffnet Anwendungen in AR/VR, Teleoperation, Computerspielentwicklung und Robotik. Für das Training aller Projekte stehen rund 15 Millionen GPU-Stunden auf JUPITER zur Verfügung, dessen mehr als 70 Exaflops pro Sekunde – das sind 70 Trillionen (10 hoch 18) Gleitkommaoperationen pro Sekunde - für KI-Workloads grundlegende Fortschritte in der Entwicklung generativer Modelle ermöglichen und die digitale Souveränität Europas stärken sollen.